FAN.TASTIC FEMALES

FAN.TASTIC FEMALES

Ausstellung und Rahmenprogramm vom 08. bis zum 20.03. im Deutschen Sport & Olympia Museum

Die Ausstellung „Fan.tastic Females“ präsentiert Frauen im Fußball; als Fan, als Funktionärin oder als Spielerfrau. Sie zeigt die Geschichte und Präsenz von Frauen im Fußball und thematisiert Klischees und Vorurteile im männerdominierten Fußball. Porträtiert werden weibliche Fans internationaler Clubs. Die Ausstellung besteht aus Bannern und Displays. Über QR-Codes können Videoclips (Interviews mit Frauen im Fußball) angeschaut werden.

Ausstellungsort:
Deutsches Sport & Olympia Museum
Im Zollhafen 1
50678 Köln


Ausstellungszeitraum:
8.3.-20.03.2022

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr
(Öffnungszeiten des Museums)

Auf Anfrage können Besuche der Ausstellung oder Führungen auch zu anderen Zeiten über das Kölner Fanprojekt vereinbart werden unter info@fanprojekt.jugz.de

Auftakt: Podiumsgespräch „Fan.tastic females – in Köln und überall“

Ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Fan.tastic Females – in Köln und überall“ eröffnet die Ausstellung am 8.3.2022 ab 19:00 Uhr im Deutschen Sport & Olympia Museum. Der Talk wird live auf twitch gestreamt und wird hier zu sehen sein: https://www.twitch.tv/jugendzentrum_digital

Nach dem Talk wird die Ausstellung eröffnet.

Anmeldungen zur Teilnahme im Präsenz im Museum bitte bis 3.3.22 an info@fanprojekt.jugz.de

Workshop „Antisexism united“

Am 9.3. soll an einem Workshop-Abend praxisbezogen bearbeitet werden, was getan werden muss / kann gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt auf den Tribünen, im Stadion und rund um Fußballspiele.

Anmeldungen bis 3.3.22 an c.blecher@fanprojekt.jugz.de

Deutsches Sport & Olympia Museum, 9.3., 19:00 Uhr

FC-Stadionakademie-Workshops für Jugendliche

Die FC-Stadionakademie (Lernort Stadion) wird an mehreren Vormittagen mit Schulklassen zur Ausstellung kommen und Workshops anbieten.

Gruppenführungen für die Fanszene

Das Fanprojekt bietet gemeinsame Besuche der Ausstellung für und mit der aktiven Fanszene an (Termine werden mit der Fanszene abgesprochen).

Kooperationspartner:

KREATIV WETTBEWERB

JUTEBEUTEL & STICKER DESIGNEN

Unter dem schon einmal erfolgreichen Motto „Ihr designt, wir produzieren“ gehen wir mit unserem Kreativwettbewerb in die nächste Runde.

Anlässlich der demnächst von uns in Köln präsentierten @fan.tastic.females Ausstellung laden wir Euch herzlich ein Sticker- und Jutebeutelmotive mit antisexistischer Botschaft und Effzeh-Bezug zu designen.

Die Gewinner*innen-Motive lassen wir produzieren und verkaufen diese im Austellungszeitraum. Der Gewinn geht an fan.tastic females, welche pandemiebedingt in den vergangen Monaten auf etliche Ausstellungseinnahmen verzichten mussten.

Einsendungen bis zum 13.02. per Insta-DM @koelner_fanprojekt oder per Mail an h.huebel@fanprojekt.jugz.de schicken, der*die Gewinner*in erhält selbstverständlich einige Exemplare der Sticker oder des Beutels umsonst!

(Bitte beachtet bei euren Motiven die markenrechtlichen Bestimmungen, insbesondere bei der Verwendung von Logos.)

📢 SAVE THE DATE:
fan.tastic females Ausstellung in Köln 08-20.03., mit begleitendem Rahmenprogramm.
Infos folgen demnächst!

#lovecolognehatesexism
#fantasticfemales

PRESSEMITTEILUNG DER LANDESARBEITSGEMEINSCHAFT DER FANPROJEKTE NRW e.V.


Bochum, 27.01.2022:
Mehr als in anderen Sportarten werden im Fußball gesellschaftspolitische Erscheinungen sichtbar. Die Ausdrucksformen sind vielfältig (Gewalt, Diskriminierung, Ethnisierung etc.). Gleich-zeitig kann der Fußball diese sozialen Tendenzen und Phänomene mit seinen Strukturen beeinflussen und kreativ mitgestalten. Der Fußball in seiner Vielfalt ist damit als wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur zu begreifen. Eine Kategorisierung, statistische Verarbeitung und analytische Auswertung von diskriminieren-den Vorfällen finden jedoch bislang trotz der regelmäßigen Erhebung von Daten im Bereich Gewalt (ZIS-Berichte) nicht statt.

Um dieser Aufgabe in Nordrhein-Westfalen gerecht zu werden, wurde das Pilotprojekt einer internetmediatisierten „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (kurz: MeDiF-NRW) eingerichtet. Es schafft für das bevölkerungsreichste Bundesland ein Forum, damit derartige Vorfälle erstmalig systematisch und nach transparenten Kriterien gesammelt, dokumentiert und ausgewertet werden. Finanziert wird das Projekt durch die Staatskanzlei NRW und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW.

Das Ziel des Vorhabens besteht in der Etablierung einer Anlaufstelle für Vereine und ihre Mitglieder, Fans, Fangruppen, Organisationen im Profi- wie Amateurbereich oder sonstige Akteurinnen rund um den Fußballsport, an die sich Betroffene und Zeuginnen diskriminierender Vorfälle sowie Strukturen wenden können und professionell Unterstützung erfahren. Zugleich gewährleistet die Meldestelle gesellschaftliche Solidarität und ermöglicht eine Sensibilisierung gegenüber Betroffenen, deren Stellung im komplexen Spannungsfeld zwischen Politik, Sport und Gesellschaft bislang oftmals vernachlässigt wurde.
Angesiedelt bei der LAG Fanprojekte NRW erfolgen sämtliche Arbeitsschritte in enger Abstimmung und Kooperation mit einem breit gefächerten Netzwerkverbund. Hierzu gehören Vereine (Profi- und Amateurbereich), Verbände (inkl. Fußballverbände auf Landesebene, Fußballkreise), Bünde im „Sportland NRW“, Schulen (z.B. Schule gegen Rechtsextremismus), universitäre Institutionen (z.B. Ruhr-Universität Bochum) sowie zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Feld Rechtsextremismusprävention, Demokratieförderung und Politische Bildung aktiv sind (z.B. Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW und Opferberatungen in NRW).

Die Meldestelle wird am 01.07.2022 auf der eigens erstellten Homepage online gehen. Hiermit laden wir bis dahin alle an einer Vernetzung und Kooperation interessierten Fußballvereine im Profi- wie Amateurbereich dazu ein, sich unter der Mailadresse info@medif-nrw.de bei uns zu melden. Gerne geben wir Ihnen einen vertiefenden Einblick in das Projekt und legen Ihnen dar, wie eine zukünftige Zusammenarbeit aussehen kann. Des Weiteren möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine „Befragung zu Diskriminierungserfahrungen im Kontext des Fußballs in NRW“ durch die Meldestelle initiiert und durchgeführt wird. Wir würden uns über eine rege Unterstützung zur Verbreitung und Teilnahme an der Befragung freuen. Für weitere Fragen oder als Möglichkeit zum Austausch folgen Sie uns auch gerne auf Twitter.

!NieWieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball in Köln

Vom 20. Januar 2022 bis zum 10. Februar 2022 stehen zum 18. Mal die von der „Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“-Initiative initiierten Aktionswochen an. Das Motto der diesjährigen Aktionswochen lautet dabei „Jeder Mensch zählt – egal auf welchem Platz“.

Zum diesjährigen Erinnerungstag der „!Nie wieder“-Initiative wird vor allem an die Leidensgeschichte der Menschen mit Behinderung erinnert, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. 

Denkmal der grauen Busse am LVR-Landeshaus in Deutz

Im September 2011 wurde das „Denkmal der grauen Busse“ als Symbol für die Opfer der so genannten „Euthanasie-Aktion T4“ am Deutzer LVR-Landeshaus errichtet; ein in Segmente aufgeschnittener, begehbarer grauer Bus, in Originalgröße aus Beton gegossen.

Nachdem das wandernde Mahnmal im April 2012 zu seiner nächsten Station weitergezogen war, errichtete man am gleichen Standort vor dem Landeshaus des LVR einen dauerhaft platzierten Nachguss. Dieser soll als Zeichen der dauerhaften Auseinandersetzung des Landschaftsverbands Rheinland mit seiner Psychiatrie-Geschichte, auch nach der NS-Zeit, dienen.

In Deutz erinnert der in der Nachfolge des Provinzialverbands Rheinland arbeitende LVR mit dem Denkmal an den Massenmord an fast 10.000 Psychiatriepatientinnen und -patienten aus dem Rheinland während des Nationalsozialismus. 1939 lebten im Rheinland knapp 24.000 Menschen in psychiatrischen Einrichtungen, davon fast die Hälfte in den sieben Heil- und Pflegeanstalten des Provinzialverbandes (vgl. insbesondere den Eintrag zur Anstalt Brauweiler).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2013/2016) – https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-105857-20141020-2

Leider stößt auch im Fußball die Selbstverständlichkeit, Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung und Beeinträchtigungen in den Teams, den Stadien und den Fankurven vorurteilsfrei willkommen zu heißen, noch immer auf Widerstände. Deshalb bearbeitet auch das Sozialpädagogische Kölner Fanprojekt, u.a. in Workshops der FC-Stadionakademie, diese Thematik mit jugendlichen Fußballfans und jungen Erwachsenen.

In Erinnerung und stillem Gedenken legten wir nun im Rahmen des 18. „!Nie wieder – Erinnerungstages“ einen Blumenkranz an das Denkmal der grauen Busse.

„Ab dem 20. Mai 1940 verließen bis 13. März 1941 insgesamt 11 in grauer Tarnfarbe gestrichene Busse der Scheinorganisation Gemeinnützige Krankentransportgesellschaft (GEKRAT) mit 691 Patienten die damalige Heilanstalt Weißenau, um die Fahrt nach Grafeneck auf der Schwäbischen Alb anzutreten. Insgesamt wurden in Grafeneck 10.654 Männer, Frauen und Kinder aus psychiatrischen Kliniken systematisch getötet.“ 
(dasdenkmaldergrauenbusse.de)


Am 27. Januar 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden. Mit dem „Erinnerungstag im deutschen Fußball” gedenken die DFL Deutsche Fußball Liga und die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga am 20. und 21. Spieltag der Opfer des Nationalsozialismus. 2004 wurde der Gedenktag durch die Initiative „!Nie wieder” geschaffen, um die Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau mit Leben zu erfüllen.

In diesem Jahr soll besonders an die Menschen erinnert werden, die aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie gehörten für die Nationalsozialisten zu sogenanntem „unwerten Leben“. Aus psychiatrischen Krankenhäusern, aus geschlossenen Heimen und aus der eigenen Familie wurden kranke und behinderte Menschen in „Tötungsanstalten“ transportiert. Viele Zehntausende sind ermordet worden, darunter mehr als 10.000 Kinder.

Auch heutzutage gibt es Vorbehalte gegenüber psychisch, geistig oder körperlich behinderten Menschen, die unter anderem mancherorts auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sowie häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt. Viele Menschen mit chronischen und psychischen Beeinträchtigungen sprechen hierüber nur ungern mit ihrem erweiterten sozialen Umfeld. Die Angst der Menschen ist zu groß, auf ihre Hilfsbedürftigkeit reduziert, nicht (mehr) ernstgenommen, abgestempelt und ausgegrenzt zu werden.

Der Leitgedanke der 2008 in Kraft getretenen UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen lautet: Menschen mit Behinderungen sollen sich nicht anpassen müssen – stattdessen steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, Voraussetzungen für eine gemeinsame Teilhabe zu schaffen.


Der Fußball berührt Menschen und bringt sie zusammen

Fan-Initiativen, Clubs, Verbände und ihre Stiftungen engagieren sich seit vielen Jahren dafür, den großen Anspruch der „Teilhabegerechtigkeit“ auf vielfältige Weise umzusetzen. Fanclubs leben nicht nur an Spieltagen eine Gemeinschaft auf Augenhöhe, ihre Mitglieder mit Behinderung gehören selbstverständlich dazu. Sie sind auch bundesweit in der BBAG (BundesBehindertenfanArbeitsGemeinschaft) organisiert. Es bestehen darüber hinaus viele Konzepte und Initiativen, die Barrierefreiheit im Stadion und auf den Fußballplätzen vorantreiben. Dafür engagiert sich beispielsweise KickIn!, eine deutschlandweit tätige Beratungsstelle für Inklusion, die sich seit 2017 für Vielfalt und Teilhabe aller Menschen im Fußball, unabhängig von körperlichen und geistigen Fähigkeiten, aber auch von Alter, Geschlecht und sexueller Orientierung, sozialer oder ethnischer Herkunft und Religion einsetzt.

Ziel des Fußballs ist es, als gutes Vorbild für eine inklusive Gesellschaft zu wirken und klar „Nein“ zu jeder Form von Ausgrenzung zu sagen. Gemeinsam möchten wir vor diesem Hintergrund erinnern und das Leitbild der Initiative unterstützen: „!Nie Wieder“.

Der vorliegende Aufruf wurde verfasst von der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“. Das Netzwerk aus Fangruppen, Fanprojekten, antirassistischen Bündnissen, Amateur- und Proficlubs, der DFL und des DFB, sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft, organisiert seit 18 Jahren den „Erinnerungstag im deutschen Fußball“, an den Spieltagen um den 27. Januar. Kernpunkte der Kampagne sind das Erinnern an das unendliche Leid, das Millionen Menschen in der NS-Zeit erfahren mussten. Ein besonderer Blick gilt den preisgegebenen Mitgliedern der Fußballfamilie, sowie die unbedingte Forderung, alles heute zu tun, „dass Auschwitz nie mehr sei!“.

Darüber hinaus versteht sich die Kampagne als historischen und politischen Lern- und Aktionsort, an dem sich Menschen, die den Fußball lieben, generationsübergreifend, mit klugen und kreativen Aktionen im Stadion und in der Zivilgesellschaft für ein demokratisches, den Menschenrechten verpflichtetes Gemeinwesen, engagieren.

Auf Spurensuche der Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln!

Der Rom e.V. erhält einen Projektkostenzuschuss des Kölnisches Stadtmuseums für das Projekt „SpuRom:nja“ / im Format einer (digitalen) Stadtführung werden die Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln bewahrt / der Rom e.V. kooperiert dabei mit dem Kölner Fanprojekt

Köln, 10.01.2022:
Der Kölner Rom e.V. erhält vom Kölnischen Stadtmuseum einen Projektkostenzuschuss für das Projekt „SpuRom:nja“. Auf Spurensuche der Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln“. Im Projekt wird eine Stadtführung zu verschiedenen (Erinnerungs-)Orten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln konzipiert, die an nationalsozialistische Verbrechen, an rassistische Kontinuitäten und an den Kampf um Bürger:innenrechte erinnern. Die Stadtführung wird über eine App auch digital zugänglich gemacht werden und es wird eine Begleitbroschüre entstehen. Von Januar bis Dezember 2022 wird „SpuRom:nja“ in Zusammenarbeit mit dem Kölner Fanprojekt realisiert werden.

Mit dem Projekt möchten wir den Beitrag von Rom:nja und Sinti:ze zur Kölner Stadtgeschichte hervorheben. Bereits vergessene Orte und ihre Geschichten können so bewahrt werden,“ teilt die Projektleiterin Lisa Willnecker mit. „Ich sehe in dem Projekt die Möglichkeit Antiziganismus ebenso wie der bis heute andauernden Marginalisierung der Communities entschieden entgegenzuwirken,“ ergänzt der wissenschaftliche Referent, Redjep Jashari. Zahlreiche Dokumente und Fotos zur Bürger:innenrechtsbewegung seit Ende der 80er Jahre liegen im internen Archiv und Dokumentationszentrum des Kölner Rom e.V. und sind für die Konzeption der Stadtführung und deren digitaler Überführung von immenser Bedeutung. Der Projektkostenzuschuss ermöglicht auch die dringend notwendigen konservatorischen Maßnahmen, um einzigartige Bildwerke, Transparente und Dokumente des Archivs zu erhalten.

Zielgruppe des Projekts sind insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, die vor allem auch mithilfe der digitalen App adressiert werden sollen. Unterstützung erhält der Rom e.V. dabei vom Kölner Fanprojekt. Die wissenschaftliche Referentin, Vera Tönsfeldt betont: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Kölner Fanprojekt, die schon viele Erinnerungstouren konzipiert haben und uns bei der Konzeption und der Evaluierung mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.“ Die Begleitbroschüre soll weitere Informationen zu den Inhalten der App bieten, um Lehrkräften eine Thematisierung mit Schulklassen zu erleichtern und Interessierten weiterführende Informationen anzubieten. Natürlich sind aber alle Interessierten eingeladen die (digitale) Stadtführung in Anspruch zu nehmen.

Ansprechpartnerin: Lisa Willnecker, lisa.willnecker@romev.de, 0221-2786076

Pressemitteilung des Rom e.V.

Wir als Kölner Fanprojekt freuen uns, das zugleich wichtige und spannende Projekt „SpuRom:nja“ zusammen mit dem Rom e.V. realisieren zu dürfen und dabei die Erinnerungskultur in Köln auf vielfältige und lebedinge Weise mitgestalten zu können.

Ein Projekt der Koordinationsstelle Fanprojekte und der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V.

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des eigenen Vereins und der eigenen Stadt, die Suche nach Verfolgten und Täter*innen im Nationalsozialismus und der Besuch von Gedenkstätten – das sind einige Beispiele für den vielfältigen Umgang von Fans, Vereinen, Vereinsmuseen,  Gedenkstätten und anderen Bildungsinitiativen mit der Geschichte des Fußball im Nationalsozialismus.

Von der Vielzahl dieser Angebote zeugen nicht zuletzt die verschiedenen Preisträger*innen des „Julius-Hirsch-Preis“, den die DFB-Kulturstiftung jährlich verleiht. 2021 ging er beispielsweise an das Eintracht-Museum aus Frankfurt.

Gemeinsam mit Paula Scholz von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme hat die KOS vielfältige Angebote der historisch-politischen Bildungsarbeit von Faninitiativen, Fanprojekten, Vereinen, Museen und Gedenkstätten gesammelt. In Kooperation mit der LAG Fanprojekte NRW ist daraus eine Landkarte entstanden, die zwar keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber einen ersten bundesweiten Überblick vermittelt. Interessierte finden hier Informationen über die verschiedenen Projekte, Veranstaltungen oder Gedenkstättenfahrten

Wir freuen uns, dass wir als Kölner Fanprojekt mit der Tour des Gedenkens einen Beitrag zur Erinnerungsarbeit der Fans, Fanprojekte & Vereine liefern und erinnerungspolitische Haltungen in Köln mitgestalten können.

Pressemitteilung des Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit

Das Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit (BfZ) vermisst Aussagen im vorgelegten Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien zur Ausweitung des Zeugnisverweigerungsrechts für Sozialarbeiter*innen und mahnt dringend eine Überprüfung des seit beinahe 50 Jahren bestehenden Bundesverfassungsgerichtsurteils an. Die notwendigen und von allen künftigen Regierungsparteien als sinnvoll erachteten Diskussionsprozesse müssen nun innerhalb der neuen Regierung eingeleitet werden.

„Die Beratung und Begleitung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen erfordert ein Höchstmaß an Vertrauen. Das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter*innen verhindert regelmäßig die Thematisierung sensibler Erfahrungen von Klient*innen einerseits und erschüttert im Extremfall die bestehende professionelle Beziehung nachhaltig“, so Matthias Stein, Sprecher des BfZ. Dies ist nicht nur in Handlungsfeldern relevant, in denen Adressat*innen vermehrt dem Verdacht ausgesetzt sind, Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten zu begehen. Auch Soziale Arbeit mit Betroffenen von Gewalt und mit Menschen, die sich durch Skepsis gegenüber staatlichen Akteur*innen auszeichnen kann regelmäßig nicht ihre volle Wirksamkeit entfalten, da das vertrauliche Wort im Beratungsprozess nicht vollumfänglich geschützt ist.

Im Vorfeld der Bundestagswahl erfragte das BfZ die Positionen der demokratischen Parteien im Bundestag zum Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit. SPD, die GRÜNEN und die FDP betonten die Bedeutsamkeit und Besonderheit des Vertrauensverhältnisses zwischen Sozialarbeiter*innen und Adressat*innen als schützenswertes und notwendiges Gut. Während die GRÜNEN die Reform des § 53 StPO (Zeugnisverweigerungsrecht der Berufsgeheimnisträger) durch die Aufnahme von Sozialarbeiter*innen in den Kreis der geschützten Berufsgruppen befürworten, erachten die SPD und die FDP eine Abwägung mit den Aufgaben der Wahrheitsermittlung im Strafprozess zuvor als notwendig. „Wir fordern die neue Regierung nun auf, diesen Diskussionsprozess tatsächlich auch in den entsprechenden Arbeitsgruppen zu führen,“ so Matthias Stein. „Die Profession der Sozialen Arbeit hat sich in den letzten 50 Jahren enorm gewandelt und ist in ihren Aufgaben und Tätigkeiten nicht mehr zu vergleichen mit der Zeit, als das Bundesverfassungsgericht in 1972 über die Ausweitung des Zeugnisverweigerungsrechts für Sozialarbeiter*innen befand,“ ergänzt Michael Leinenbach, ebenfalls Sprecher des BfZ.

Frankfurt am Main, den 26.11.2021

Kontakt:
Sprecher BfZ
Michael Leinenbach                                      Matthias Stein

office@michael-leinenbach.de                     ms@fanprojekt-jena.de        
0176-22993243                                                     0173-3970701

Hintergrund:

Praktiker*innen und Berufsverbände sehen seit Jahrzehnten die Notwendigkeit der Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Sozialarbeiter*innen. Dessen Fehlen erweist sich insbesondere in jenen Arbeitsfeldern als besonders problematisch, in denen die Adressat*innen vermehrt dem Verdacht ausgesetzt sind, Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten zu begehen. Probleme gibt es auch in Arbeitszusammenhängen, in denen Sozialarbeiter*innen regelmäßig im Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden stehen. Schon in Kommentierungen zum SGB VIII wird unterstrichen, dass das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht ein Rudiment aus Zeiten sei, „in der das Jugendamt noch als ‚Helfer des Gerichts‘ angesehen wurde“.[1] Ein aktuelles Rechtsgutachten[2] unterstreicht die Dringlichkeit des Anliegens.

Vor dem Hintergrund einer immer schwieriger werdenden Lage im Arbeitsfeld wurde bereits 2014 eine Arbeitsgruppe mit Praktiker*innen aus dem Feld der Fanprojektarbeit ins Leben gerufen, die um Vertreter*innen aus der Wissenschaft, der Trägerlandschaft sowie Praktiker*innen aus angrenzenden Bereichen der aufsuchenden Arbeit bzw. der Arbeit mit sogenannter schwieriger bzw. gefährdeter Klientel erweitert wurde und mit der analytischen Betrachtung des praktischen, berufspolitischen und juristischen Umfelds der Fanprojekte und im Weiteren auch der Sozialen Arbeit mit auffälligen Jugendkulturen begann.

Das Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit wurde 2020 arbeitsfeldübergreifend von verschiedenen Bundesverbänden in Frankfurt gegründet.

Weitere Informationen: www.zeugnis-verweigern.de


[1] T. Trenczek, vor §§ 50 – 52, in: J. Münder u.a., Frankfurter Kommentar SGB VIII. Kinder- und Jugendhilfe, 7. Auflage, Baden-Baden 2013, Rz 38

[2] Prof. Dr. Peter Schruth / Prof. Dr. Titus Simon, „Strafprozessualer Reformbedarf des Zeugnisverweigerungsrechts in der Sozialen Arbeit – am Beispiel der sozialpädagogischen Fanprojekte im Fußball“, Frankfurt am Main 2018

Mehr zum Thema Zeugnisverweigerungsrecht und Fansozialarbeit findet ihr auch bei der Koordinationsstelle Fanprojekte.

Während des Länderspielwochenendes im Oktober führte das Kölner Fanprojekt eine fünftägige Fanreise nach Oslo durch, wobei viele kulturelle und geschichtliche Einblicke von der norwegischen Landeshauptstadt gesammelt wurden. Neben Spielbesuchen bei Vålerenga Oslo und der norwegischen Nationalmannschaft, wurden eine Stadtführung und Segelbootfahrt auf dem Oslofjord unternommen. Im Zentrum für Holocaust- und Minderheitenstudien gab es, im Rahmen eines bildungspolitischen Workshops, Einblicke in die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialismus in Norwegen. Daneben stand vor allem der interkulturelle Austausch von norwegischen und deutschen Fußballfans im Vordergrund.

Gefördert wurde die Fanbegegnung von PFIFF, dem Pool zu Förderung innovativer Fußball- und Fankultur.

Im Rahmen der Fußballkulturtage NRW veranstaltete das Kölner Fanprojekt eine inklusive Stadionführung für gehörlose und interessierte Fußballfans. Wie auch schon bei dem mehrteiligen Workshop „Talking Hands„, bei den Teilnehmenden Grundkenntnisse der Gebärdensprache vermitteln wurden, wurde die Stadionführung mit Mitgliedern des Fanclubs für Gehörlose, DEAF Cologne, durchgeführt.

Die Fußballkulturtage NRW finden jeden Oktober landesweit statt, wobei sich eine Vielzahl der Fanprojekte NRW am Rahmenprogramm beteiligen. Das ganze Programm kann hier abgerufen werden: http://www.fussballkulturtage-nrw.de/.