Die Ausstellung „Flucht, Migration, Fußball“ ist im Rahmen der Aktivitäten der Fanprojekte in NRW zur Unterstützung von Geflüchteten entstanden und wurde durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.
Das Thema ist in der Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte schon seit Längerem präsent, nicht nur in Köln. Dazu gehören Turniere, Diskussionsveranstaltungen und gemeinsame Spielbesuche. Antidiskriminierungsmaßnahmen sind ein Schwerpunkt der Fanprojekte, die nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) arbeiten.
Der Fußball wäre ohne Migration nicht denkbar – der Sport hat sich einst von England aus verbreitet. Vor mehr als 100 Jahren gründeten Einwanderer Vereine in der ganzen Welt, später verstärkten sie Klubs und Nationalteams ihrer neuen Heimat. Auch viele der Männer und Frauen, die heute in Deutschland Fußball spielen, haben Fluchterfahrungen gemacht. Die vom Kölner Fanprojekt konzipierte Wanderausstellung „Flucht, Migration und Fußball“ erzählt die Geschichte dieser Verbindung von Fußball und Migration. Die Ausstellung bietet Einblicke in ihre Biografien, doch sie beleuchtet das Thema Flucht auch allgemeiner: Was sind die Gründe, warum Menschen fliehen? Auf welchen Wegen kommen sie nach Europa? Die Umstände von Flucht werden ebenso thematisiert wie die Bedingungen in den Herkunftsländern.
Die Wanderausstellung zeigt Aspekte der Themen Flucht und Migration im Zusammenhang des Fußballs. Ausgangspunkt war, dass das Thema Flüchtlinge medial hauptsächlich mit negativ konnotierten Begriffen wie „Wellen“, „Strom“ oder allgemein als „Problem“ beschrieben wird. Dabei werden die Geflüchteten entweder pauschal kriminalisiert oder als Opfer dargestellt. Als handelnde Akteure hingegen werden sie kaum wahrgenommen und selten geht es um Individuen mit jeweils persönlichen Lebensgeschichten. Das Kölner Fanprojekt hat gemeinsam mit Geflüchteten eine Ausstellung entwickelt, in der Hintergrundinformationen zum Thema Flucht und Asyl dargestellt werden.
Um dies möglichst anschaulich zu gestalten und zudem eine möglichst große Aufmerksamkeit für die Ausstellung zu bekommen, wurde das Thema exemplarisch im Fußballzusammenhang dargestellt. In dieser Populärkultur hat das Fanprojekt seine Expertise.
Oft sind es die Fans und Ultras selbst, die sich für Geflüchtete einsetzen und kreativ eine Willkommenskultur im Stadion etablieren wollen. Die sozialpädagogischen Fanprojekte unterstützen diese zumeist jungen Fans dabei. Die Ausstellung dokumentiert das Engagement der Fanszenen in Deutschland und die Arbeit der Fanprojekte. Sie zeigt aber auch rassistische Gewalt im Fußballzusammenhang.
Von Februar 2017 bis Juli 2017 war sie bundesweit an über 20 Orten, also auch über NRW hinaus, von Emden bis Freiburg, zu sehen und ist weiterhin unterwegs. Im Dezember 2017 wurde sie aktualisiert.