Am 16. März haben sich die „Scoring Girls“ die Ausstellung „Fan.tastic Females“ im Sport&Olympia Museum angeschaut. Und natürlich haben sie auf dem Dach des Museums Fußball gespielt!

„Scoring Girls“ ist ein Projekt von HÁWAR.help. Infos gibt es hier: https://www.hawar.help/de

Copyright Fotos auf dem Dach: Sylvia Ruscher

„Fan.tastic Females“ in Köln – Die Ausstellung ist auf dem Weg zum nächsten Ort, an dem sie präsentiert wird. Hier noch ein paar Fotos zur Eröffnung bei uns in Köln am 8.3.:

Sie waren schon immer da – von Anfang an. Die Frauen in den Fußballstadien dieser Welt. Oftmals aber nicht offiziell, manchmal unerwünscht und nicht überall sichtbar.

fan.tastic females – football her.story ist eine multimediale Wanderausstellung, die den Fokus auf die Protagonistinnen weiblicher Fankultur im europäischen Fußball lenkt und diese zu Wort kommen lässt.

Mehr als 90 Frauen aus 21 Ländern berichten über ihre Leidenschaft, ihren Weg auf die Tribünen, ihre beeindruckendsten, lustigsten aber auch ihre weniger schönen Momente. Filmreife Interviews vermitteln inspirierende Fußball-Geschichten – von der 90-jährigen schottischen „Dauerkarten-Oma“ bis zur 18-jährigen spanischen Ultra.

fan.tastic females wurde 2021 von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur als „Europäisches Fußballprojekt des Jahres“ ausgezeichnet.

Wir haben die Ausstellung nach Köln geholt und zusammen mir der Bildungseinrichtung BiBeriS und dem Deutschen Sport & Olympia Museum präsentiert.

Erste psychosoziale Online-Beratung für Fußballfans: Sozialarbeiter_innen helfen bei Alltags- und Suchtproblemen auf www.fan-support.de

Sozialarbeiter_innen von zehn Fußball-Fanprojekten in Nordrhein-Westfalen beraten ab sofort auf www.fan-support.de bei Problemen auf der Arbeit, in der Schule, in der Familie sowie mit Substanzkonsum, Suchterkrankung oder Glücksspielsucht.
Die Initiatoren möchten jugendliche Fans und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt erreichen.

Das Portal ist eine Initiative des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in NRW e.V. (LAG NRW e.V.).

Köln / Aachen / Bochum, 4. März 2022 –
Die Expert_innen stehen den ratsuchenden Fußballfans anonym bei Alltags- und Suchtproblemen auf zwei Wegen bereit: Die Mail-Beratung ist jederzeit ohne Anmeldung möglich. Die Beratung per Chat findet nach Registrierung und vorheriger Terminbuchung auf dem Portal live statt. Zudem werden über das Portal Informationsveranstaltungen gestreamt: So findet am 22. März 2022 die Veranstaltung „Fußball – Ultras – Männlichkeit“ statt. Hintergrundinformationen zu Fankultur und Lebenswelt von Fußballfans gibt es unter dem Menüpunkt „Wissen“. Das Angebot wird fortlaufend erweitert. Die beratenden Sozialarbeiter_innen aus den Fanprojekten in Köln, Düsseldorf, Leverkusen, Aachen, Wuppertal, Gelsenkirchen (Schalke), Dortmund, Duisburg, Essen und Paderborn sind in motivierender Gesprächsführung sowie Onlineberatung geschult. Die Implementierung des Beratungsportals wird durch das Deutsche Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) wissenschaftlich begleitet.

Die Initiatoren möchten mit www.fan-support.de jugendliche Fans und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt erreichen und ihnen eine niedrigschwellige Unterstützung anbieten. „Obwohl der Konsum von Alkohol, Cannabis und anderen psychotropen Substanzen in der aktiven Fanszene verbreitet ist, existieren bisher keine auf die Lebenswelt der Fans angepassten Beratungsangebote der Suchthilfe – diese Leerstelle möchten wir mit unserem Angebot füllen und stellen damit eine Scharnierfunktion zwischen offener Jugendarbeit und Suchthilfe dar“, sagt Prof. Dr. Daniel Deimel. Der katho-Experte leitet das Projekt. Die Besonderheit liegt in der zeitgemäßen digitalen und anonymen Beratung über eine Online-Plattform: „Die Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie haben den Bedarf nach digitalisierter Beratung in den Fanprojekten noch einmal deutlich hervorgehoben“, so Deimel.

Patrick Arnold, Mitinitiator und Geschäftsführer der LAG Fanprojekte NRW, sieht das Portal als sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Angeboten in der aufsuchenden Sozialarbeit: „Wir erhoffen uns von www.fan-support.de, zukünftig noch mehr Menschen und auch neue Bezugsgruppen erreichen zu können.“ Die Digitalisierung wirke sich somit auch auf die niedrigschwellige Sozialarbeit aus.
Das Portal www.fan-support.de wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und resultiert aus dem Projekt „SubFAN – Beratung und Begleitung von substanzkonsumierenden Fußballfans“. Dieses Projekt, das die katho unter Leitung von Deimel durchführt, wird von November 2020 bis Oktober 2023 vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

FAN.TASTIC FEMALES

FAN.TASTIC FEMALES

Ausstellung und Rahmenprogramm vom 08. bis zum 20.03. im Deutschen Sport & Olympia Museum

Die Ausstellung „Fan.tastic Females“ präsentiert Frauen im Fußball; als Fan, als Funktionärin oder als Spielerfrau. Sie zeigt die Geschichte und Präsenz von Frauen im Fußball und thematisiert Klischees und Vorurteile im männerdominierten Fußball. Porträtiert werden weibliche Fans internationaler Clubs. Die Ausstellung besteht aus Bannern und Displays. Über QR-Codes können Videoclips (Interviews mit Frauen im Fußball) angeschaut werden.

Ausstellungsort:
Deutsches Sport & Olympia Museum
Im Zollhafen 1
50678 Köln


Ausstellungszeitraum:
8.3.-20.03.2022

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr
(Öffnungszeiten des Museums)

Auf Anfrage können Besuche der Ausstellung oder Führungen auch zu anderen Zeiten über das Kölner Fanprojekt vereinbart werden unter info@fanprojekt.jugz.de

Auftakt: Podiumsgespräch „Fan.tastic females – in Köln und überall“

Ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Fan.tastic Females – in Köln und überall“ eröffnet die Ausstellung am 8.3.2022 ab 19:00 Uhr im Deutschen Sport & Olympia Museum. Der Talk wird live auf twitch gestreamt und wird hier zu sehen sein: https://www.twitch.tv/jugendzentrum_digital

Nach dem Talk wird die Ausstellung eröffnet.

Anmeldungen zur Teilnahme im Präsenz im Museum bitte bis 3.3.22 an info@fanprojekt.jugz.de

Workshop „Antisexism united“

Am 9.3. soll an einem Workshop-Abend praxisbezogen bearbeitet werden, was getan werden muss / kann gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt auf den Tribünen, im Stadion und rund um Fußballspiele.

Anmeldungen bis 3.3.22 an c.blecher@fanprojekt.jugz.de

Deutsches Sport & Olympia Museum, 9.3., 19:00 Uhr

FC-Stadionakademie-Workshops für Jugendliche

Die FC-Stadionakademie (Lernort Stadion) wird an mehreren Vormittagen mit Schulklassen zur Ausstellung kommen und Workshops anbieten.

Gruppenführungen für die Fanszene

Das Fanprojekt bietet gemeinsame Besuche der Ausstellung für und mit der aktiven Fanszene an (Termine werden mit der Fanszene abgesprochen).

Kooperationspartner:

KREATIV WETTBEWERB

JUTEBEUTEL & STICKER DESIGNEN

Unter dem schon einmal erfolgreichen Motto „Ihr designt, wir produzieren“ gehen wir mit unserem Kreativwettbewerb in die nächste Runde.

Anlässlich der demnächst von uns in Köln präsentierten @fan.tastic.females Ausstellung laden wir Euch herzlich ein Sticker- und Jutebeutelmotive mit antisexistischer Botschaft und Effzeh-Bezug zu designen.

Die Gewinner*innen-Motive lassen wir produzieren und verkaufen diese im Austellungszeitraum. Der Gewinn geht an fan.tastic females, welche pandemiebedingt in den vergangen Monaten auf etliche Ausstellungseinnahmen verzichten mussten.

Einsendungen bis zum 13.02. per Insta-DM @koelner_fanprojekt oder per Mail an h.huebel@fanprojekt.jugz.de schicken, der*die Gewinner*in erhält selbstverständlich einige Exemplare der Sticker oder des Beutels umsonst!

(Bitte beachtet bei euren Motiven die markenrechtlichen Bestimmungen, insbesondere bei der Verwendung von Logos.)

📢 SAVE THE DATE:
fan.tastic females Ausstellung in Köln 08-20.03., mit begleitendem Rahmenprogramm.
Infos folgen demnächst!

#lovecolognehatesexism
#fantasticfemales

PRESSEMITTEILUNG DER LANDESARBEITSGEMEINSCHAFT DER FANPROJEKTE NRW e.V.


Bochum, 27.01.2022:
Mehr als in anderen Sportarten werden im Fußball gesellschaftspolitische Erscheinungen sichtbar. Die Ausdrucksformen sind vielfältig (Gewalt, Diskriminierung, Ethnisierung etc.). Gleich-zeitig kann der Fußball diese sozialen Tendenzen und Phänomene mit seinen Strukturen beeinflussen und kreativ mitgestalten. Der Fußball in seiner Vielfalt ist damit als wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur zu begreifen. Eine Kategorisierung, statistische Verarbeitung und analytische Auswertung von diskriminieren-den Vorfällen finden jedoch bislang trotz der regelmäßigen Erhebung von Daten im Bereich Gewalt (ZIS-Berichte) nicht statt.

Um dieser Aufgabe in Nordrhein-Westfalen gerecht zu werden, wurde das Pilotprojekt einer internetmediatisierten „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (kurz: MeDiF-NRW) eingerichtet. Es schafft für das bevölkerungsreichste Bundesland ein Forum, damit derartige Vorfälle erstmalig systematisch und nach transparenten Kriterien gesammelt, dokumentiert und ausgewertet werden. Finanziert wird das Projekt durch die Staatskanzlei NRW und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW.

Das Ziel des Vorhabens besteht in der Etablierung einer Anlaufstelle für Vereine und ihre Mitglieder, Fans, Fangruppen, Organisationen im Profi- wie Amateurbereich oder sonstige Akteurinnen rund um den Fußballsport, an die sich Betroffene und Zeuginnen diskriminierender Vorfälle sowie Strukturen wenden können und professionell Unterstützung erfahren. Zugleich gewährleistet die Meldestelle gesellschaftliche Solidarität und ermöglicht eine Sensibilisierung gegenüber Betroffenen, deren Stellung im komplexen Spannungsfeld zwischen Politik, Sport und Gesellschaft bislang oftmals vernachlässigt wurde.
Angesiedelt bei der LAG Fanprojekte NRW erfolgen sämtliche Arbeitsschritte in enger Abstimmung und Kooperation mit einem breit gefächerten Netzwerkverbund. Hierzu gehören Vereine (Profi- und Amateurbereich), Verbände (inkl. Fußballverbände auf Landesebene, Fußballkreise), Bünde im „Sportland NRW“, Schulen (z.B. Schule gegen Rechtsextremismus), universitäre Institutionen (z.B. Ruhr-Universität Bochum) sowie zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Feld Rechtsextremismusprävention, Demokratieförderung und Politische Bildung aktiv sind (z.B. Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW und Opferberatungen in NRW).

Die Meldestelle wird am 01.07.2022 auf der eigens erstellten Homepage online gehen. Hiermit laden wir bis dahin alle an einer Vernetzung und Kooperation interessierten Fußballvereine im Profi- wie Amateurbereich dazu ein, sich unter der Mailadresse info@medif-nrw.de bei uns zu melden. Gerne geben wir Ihnen einen vertiefenden Einblick in das Projekt und legen Ihnen dar, wie eine zukünftige Zusammenarbeit aussehen kann. Des Weiteren möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine „Befragung zu Diskriminierungserfahrungen im Kontext des Fußballs in NRW“ durch die Meldestelle initiiert und durchgeführt wird. Wir würden uns über eine rege Unterstützung zur Verbreitung und Teilnahme an der Befragung freuen. Für weitere Fragen oder als Möglichkeit zum Austausch folgen Sie uns auch gerne auf Twitter.

!NieWieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball in Köln

Vom 20. Januar 2022 bis zum 10. Februar 2022 stehen zum 18. Mal die von der „Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“-Initiative initiierten Aktionswochen an. Das Motto der diesjährigen Aktionswochen lautet dabei „Jeder Mensch zählt – egal auf welchem Platz“.

Zum diesjährigen Erinnerungstag der „!Nie wieder“-Initiative wird vor allem an die Leidensgeschichte der Menschen mit Behinderung erinnert, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. 

Denkmal der grauen Busse am LVR-Landeshaus in Deutz

Im September 2011 wurde das „Denkmal der grauen Busse“ als Symbol für die Opfer der so genannten „Euthanasie-Aktion T4“ am Deutzer LVR-Landeshaus errichtet; ein in Segmente aufgeschnittener, begehbarer grauer Bus, in Originalgröße aus Beton gegossen.

Nachdem das wandernde Mahnmal im April 2012 zu seiner nächsten Station weitergezogen war, errichtete man am gleichen Standort vor dem Landeshaus des LVR einen dauerhaft platzierten Nachguss. Dieser soll als Zeichen der dauerhaften Auseinandersetzung des Landschaftsverbands Rheinland mit seiner Psychiatrie-Geschichte, auch nach der NS-Zeit, dienen.

In Deutz erinnert der in der Nachfolge des Provinzialverbands Rheinland arbeitende LVR mit dem Denkmal an den Massenmord an fast 10.000 Psychiatriepatientinnen und -patienten aus dem Rheinland während des Nationalsozialismus. 1939 lebten im Rheinland knapp 24.000 Menschen in psychiatrischen Einrichtungen, davon fast die Hälfte in den sieben Heil- und Pflegeanstalten des Provinzialverbandes (vgl. insbesondere den Eintrag zur Anstalt Brauweiler).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2013/2016) – https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-105857-20141020-2

Leider stößt auch im Fußball die Selbstverständlichkeit, Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung und Beeinträchtigungen in den Teams, den Stadien und den Fankurven vorurteilsfrei willkommen zu heißen, noch immer auf Widerstände. Deshalb bearbeitet auch das Sozialpädagogische Kölner Fanprojekt, u.a. in Workshops der FC-Stadionakademie, diese Thematik mit jugendlichen Fußballfans und jungen Erwachsenen.

In Erinnerung und stillem Gedenken legten wir nun im Rahmen des 18. „!Nie wieder – Erinnerungstages“ einen Blumenkranz an das Denkmal der grauen Busse.

„Ab dem 20. Mai 1940 verließen bis 13. März 1941 insgesamt 11 in grauer Tarnfarbe gestrichene Busse der Scheinorganisation Gemeinnützige Krankentransportgesellschaft (GEKRAT) mit 691 Patienten die damalige Heilanstalt Weißenau, um die Fahrt nach Grafeneck auf der Schwäbischen Alb anzutreten. Insgesamt wurden in Grafeneck 10.654 Männer, Frauen und Kinder aus psychiatrischen Kliniken systematisch getötet.“ 
(dasdenkmaldergrauenbusse.de)


Am 27. Januar 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden. Mit dem „Erinnerungstag im deutschen Fußball” gedenken die DFL Deutsche Fußball Liga und die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga am 20. und 21. Spieltag der Opfer des Nationalsozialismus. 2004 wurde der Gedenktag durch die Initiative „!Nie wieder” geschaffen, um die Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau mit Leben zu erfüllen.

In diesem Jahr soll besonders an die Menschen erinnert werden, die aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie gehörten für die Nationalsozialisten zu sogenanntem „unwerten Leben“. Aus psychiatrischen Krankenhäusern, aus geschlossenen Heimen und aus der eigenen Familie wurden kranke und behinderte Menschen in „Tötungsanstalten“ transportiert. Viele Zehntausende sind ermordet worden, darunter mehr als 10.000 Kinder.

Auch heutzutage gibt es Vorbehalte gegenüber psychisch, geistig oder körperlich behinderten Menschen, die unter anderem mancherorts auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sowie häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt. Viele Menschen mit chronischen und psychischen Beeinträchtigungen sprechen hierüber nur ungern mit ihrem erweiterten sozialen Umfeld. Die Angst der Menschen ist zu groß, auf ihre Hilfsbedürftigkeit reduziert, nicht (mehr) ernstgenommen, abgestempelt und ausgegrenzt zu werden.

Der Leitgedanke der 2008 in Kraft getretenen UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen lautet: Menschen mit Behinderungen sollen sich nicht anpassen müssen – stattdessen steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, Voraussetzungen für eine gemeinsame Teilhabe zu schaffen.


Der Fußball berührt Menschen und bringt sie zusammen

Fan-Initiativen, Clubs, Verbände und ihre Stiftungen engagieren sich seit vielen Jahren dafür, den großen Anspruch der „Teilhabegerechtigkeit“ auf vielfältige Weise umzusetzen. Fanclubs leben nicht nur an Spieltagen eine Gemeinschaft auf Augenhöhe, ihre Mitglieder mit Behinderung gehören selbstverständlich dazu. Sie sind auch bundesweit in der BBAG (BundesBehindertenfanArbeitsGemeinschaft) organisiert. Es bestehen darüber hinaus viele Konzepte und Initiativen, die Barrierefreiheit im Stadion und auf den Fußballplätzen vorantreiben. Dafür engagiert sich beispielsweise KickIn!, eine deutschlandweit tätige Beratungsstelle für Inklusion, die sich seit 2017 für Vielfalt und Teilhabe aller Menschen im Fußball, unabhängig von körperlichen und geistigen Fähigkeiten, aber auch von Alter, Geschlecht und sexueller Orientierung, sozialer oder ethnischer Herkunft und Religion einsetzt.

Ziel des Fußballs ist es, als gutes Vorbild für eine inklusive Gesellschaft zu wirken und klar „Nein“ zu jeder Form von Ausgrenzung zu sagen. Gemeinsam möchten wir vor diesem Hintergrund erinnern und das Leitbild der Initiative unterstützen: „!Nie Wieder“.

Der vorliegende Aufruf wurde verfasst von der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“. Das Netzwerk aus Fangruppen, Fanprojekten, antirassistischen Bündnissen, Amateur- und Proficlubs, der DFL und des DFB, sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft, organisiert seit 18 Jahren den „Erinnerungstag im deutschen Fußball“, an den Spieltagen um den 27. Januar. Kernpunkte der Kampagne sind das Erinnern an das unendliche Leid, das Millionen Menschen in der NS-Zeit erfahren mussten. Ein besonderer Blick gilt den preisgegebenen Mitgliedern der Fußballfamilie, sowie die unbedingte Forderung, alles heute zu tun, „dass Auschwitz nie mehr sei!“.

Darüber hinaus versteht sich die Kampagne als historischen und politischen Lern- und Aktionsort, an dem sich Menschen, die den Fußball lieben, generationsübergreifend, mit klugen und kreativen Aktionen im Stadion und in der Zivilgesellschaft für ein demokratisches, den Menschenrechten verpflichtetes Gemeinwesen, engagieren.

Auf Spurensuche der Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln!

Der Rom e.V. erhält einen Projektkostenzuschuss des Kölnisches Stadtmuseums für das Projekt „SpuRom:nja“ / im Format einer (digitalen) Stadtführung werden die Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln bewahrt / der Rom e.V. kooperiert dabei mit dem Kölner Fanprojekt

Köln, 10.01.2022:
Der Kölner Rom e.V. erhält vom Kölnischen Stadtmuseum einen Projektkostenzuschuss für das Projekt „SpuRom:nja“. Auf Spurensuche der Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln“. Im Projekt wird eine Stadtführung zu verschiedenen (Erinnerungs-)Orten von Rom:nja und Sinti:ze in Köln konzipiert, die an nationalsozialistische Verbrechen, an rassistische Kontinuitäten und an den Kampf um Bürger:innenrechte erinnern. Die Stadtführung wird über eine App auch digital zugänglich gemacht werden und es wird eine Begleitbroschüre entstehen. Von Januar bis Dezember 2022 wird „SpuRom:nja“ in Zusammenarbeit mit dem Kölner Fanprojekt realisiert werden.

Mit dem Projekt möchten wir den Beitrag von Rom:nja und Sinti:ze zur Kölner Stadtgeschichte hervorheben. Bereits vergessene Orte und ihre Geschichten können so bewahrt werden,“ teilt die Projektleiterin Lisa Willnecker mit. „Ich sehe in dem Projekt die Möglichkeit Antiziganismus ebenso wie der bis heute andauernden Marginalisierung der Communities entschieden entgegenzuwirken,“ ergänzt der wissenschaftliche Referent, Redjep Jashari. Zahlreiche Dokumente und Fotos zur Bürger:innenrechtsbewegung seit Ende der 80er Jahre liegen im internen Archiv und Dokumentationszentrum des Kölner Rom e.V. und sind für die Konzeption der Stadtführung und deren digitaler Überführung von immenser Bedeutung. Der Projektkostenzuschuss ermöglicht auch die dringend notwendigen konservatorischen Maßnahmen, um einzigartige Bildwerke, Transparente und Dokumente des Archivs zu erhalten.

Zielgruppe des Projekts sind insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, die vor allem auch mithilfe der digitalen App adressiert werden sollen. Unterstützung erhält der Rom e.V. dabei vom Kölner Fanprojekt. Die wissenschaftliche Referentin, Vera Tönsfeldt betont: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Kölner Fanprojekt, die schon viele Erinnerungstouren konzipiert haben und uns bei der Konzeption und der Evaluierung mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.“ Die Begleitbroschüre soll weitere Informationen zu den Inhalten der App bieten, um Lehrkräften eine Thematisierung mit Schulklassen zu erleichtern und Interessierten weiterführende Informationen anzubieten. Natürlich sind aber alle Interessierten eingeladen die (digitale) Stadtführung in Anspruch zu nehmen.

Ansprechpartnerin: Lisa Willnecker, lisa.willnecker@romev.de, 0221-2786076

Pressemitteilung des Rom e.V.

Wir als Kölner Fanprojekt freuen uns, das zugleich wichtige und spannende Projekt „SpuRom:nja“ zusammen mit dem Rom e.V. realisieren zu dürfen und dabei die Erinnerungskultur in Köln auf vielfältige und lebedinge Weise mitgestalten zu können.