Am vergangenen Wochenende (8. bis 10.07.) nahmen wir mit 7 Jugendlichen FC-Fans an den Giochi Antirazzisti, dem Nachfolge-Event der altbekannten Mondiali Antirazzisti, in Bologna teil.

Neben der Teilnahme am Fußballturnier und dem bunten Rahmenprogramm des Festivals standen eine Stadterkundung, die Due Torri Bologna inkl. Besteigung des Torre degli Asinelli, interne Wasserballmatches im Campingplatzpool und natürlich echte italienische Pizza auf unserem Programm.
Wer von dem musikalischen Rahmenprogramm nicht genug hatte, durfte sich auf dem Campingplatz über mediterrane Klänge der sechsfüßigen Mitbewohner freuen.

Die Giochi Antirazzisti boten Turniere im Rugby, Volleyball, Basketball und Fußball. Zudem konnte man sich im Skatepark oder bei Workshops zu Capoiera, Samba oder Quidditch ausprobieren, am Nachmittag gab es Diskussionsveranstaltungen.

Mit unserem Fußballteam Colonia Antirazzisti überstanden wir die Vorrunde nicht nur durch Siege auf dem grünen Rasen, sondern auch am grünen Tisch. Im Halbfinale mussten wir uns dann im Elfmeterschießen gegen Ultralala aus dem Turnier verabschieden – jedoch nicht ohne Titel:

Ganz im Sinne des Turnier-Charakters wurden wir mit dem Fairplay-Preis der Giochi Antirazzisti ausgezeichnet!

Millie Grazie – bis zum nächsten mal!

Ein herzliches Dank auch an die LAG Fanprojekte NRW, die uns mit Mitteln über das #EuropeanYearOfYouth diese Fahrt ermöglicht haben.

Am 12.06.2022 wurde auf dem Wiener Platz in Mülheim die Jugendkultur und die Angebote der Jugendförderung bei „DEIN DOMIZIL – mehr als nur Jugendkultur“ gefeiert. Wir waren mit Infostand dabei!

Das Deutsche Institut für Sucht- & Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und die Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte NRW e.V. laden zu dem gemeinsamen Fachtag „Fanprojekte und Suchthilfe in Kooperation“ am 24. Juni 2022 ein. Das Thema der Tagung ist der Substanzkonsum in Fußballfanszenen. Alle Infos gibt es hier.

Ultras und Fußball in Syrien

KALLENDRESSER LIVE! – Eine Veranstaltung der Coloniacs Ultras

Seit rund zwölf Jahren tobt ein blutiger Bürgerkrieg in Syrien. Doch trotz dieser Umstände ist die syrische Ultrà-Szene nicht klein zu kriegen und die Freude am Fußball nicht verloren gegangen. In einer auf den Kopf gestellten Welt haben die syrischen Ultras immer noch etwas mit allen Ultras dieser Welt gemeinsam: Die Liebe zum Fußball und zum eigenen Verein. Doch es geht ihnen nicht nur um den Sport, sie wirken mit ihrem Engagement auch in die gespaltene Gesellschaft hinein.

Mit einem kurzen Film und einem Vortrag von einem Referenten aus Syrien wird nachgezeichnet, wie sich der Fußball und mit ihm die Fanszene in den letzten Jahren entwickelt haben und wie sich die Ultràbewegung positiv auf die Gesellschaft auswirkt. Im Anschluss wird es Raum für Fragen und Diskussionen geben.

Wir freuen uns, alle interessierten Personen am Montag, den 16.05.2022 um 19.15 Uhr ins Baui in der Kölner Südstadt zu einem Vortrag von Nadim Rai zum Thema „Ultras und Fußball in Syrien“ einzuladen.

Der Eintritt ist frei.

„Es fährt kein Zug nach Nirgendwo – Fanprojektarbeit in ländlichen Räumen“

Unter diesem Titel fand die diesjährige Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) auf dem Rabenberg im Erzgebirge statt. Es war dabei nicht überraschend, dass sich schon auf der Talkrunde zur Eröffnungsveranstaltung die Fragen um Angebotsdichte und Erreichbarkeit, Netzwerkbildung, Anonymität oder politische Strukturen drehten und damit Unterschiede zu großen Metropolenregionen schlagwortartig beschreiben. Und natürlich sind diese Unterschieden den Akteuren Sozialer Arbeit im ländlichen Raum, und damit auch Fanprojekten, wohl bekannt. Doch worin differenziert sich die Arbeit in Dortmund und in Plauen? Was macht es aus, wenn 80.000 oder 5.000 Zuschauer*innen im Stadion sind? Braucht es überhaupt Soziale Arbeit mit Jugendlichen in ländlichen Räumen? Das VIII. Sozialgesetzbuch beantwortet diese Frage gleich im ersten Satz: „Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“ Es braucht also nicht über eine Notwendigkeit gesprochen werden, vielmehr muss festgestellt werden, dass die vorhandenen Angebote nicht ausreichen oder schlecht greifen. Klaus Farin kritisierte in seinem Inputreferat im Rahmen der Auftaktveranstaltung in den Zinnkammern Pöhla e.V., das seit Jahren dieselben Fehler begangen würden. Jugendliche werden schlecht einbezogen, können nicht mitbestimmen und ihre Bedürfnisse werden von Erwachsenen eher vermutet als tatsächlich gemeinsam mit ihnen identifiziert. So würde beispielsweise in keinem einzigen Beirat der Verkehrsverbünde auch nur ein*e Jugendliche*r sitzen, und das, wo gerade die schlechte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr eine große Herausforderung für junge Menschen ist. Dieser Umgang der Erwachsenenwelt mit jungen Menschen ist schwer verständlich, sind doch gerade ländlichere Gebiete auf die Jugendlichen angewiesen. Und die wollen, aktuellen Studien zufolge, auch gerne bleiben. Fanprojekte haben an dieser Stelle entscheidende Vorteile. Die Leidenschaft für Fußball und einen Verein verbindet und bringt junge Fans aus der Region in den Stadien zusammen. Eine ideale Voraussetzung für die Kontaktaufnahme und Beziehungsarbeit durch die Sozialarbeiter*innen gerade in Regionen, wo es wenig vergleichbare Angebote Sozialer Arbeit gibt. Die Fansozialarbeit orientiert sich mit ihren partizipativen und offenen Angeboten an den Bedarfen der Fans und ihrer Lebenswelt. Dabei reicht das Portfolio von Beratungsangeboten, über das zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten und weiterer Infrastruktur, Outdooraktivitäten oder U18-Fahrten zu Auswärtsspielen. Damit sind Fanprojekte – gerade in ländlichen Räumen – ein unverzichtbarer Bestandteil der ausgedünnten Hilfelandschaft, darüber waren sich die Podiumsgäste einig.

Der zweite Tagungstag beinhaltete eine Vielzahl von Workshops. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Konzipierung erlebnispädagogischer Angebote, welche abseits von Großstädten und Ballungsgebieten einfach realisiert werden können. Die Tagung endete mit der turnusmäßigen Mitgliederversammlung der BAG Fanprojekte e.V. Die nächste Tagung wird im März 2023 in Lübeck stattfinden.

Sophia Gerschel/Christian Keppler
BAG Sprecher*innen
BAG der Fanprojekte e.V.

Am 16. März haben sich die „Scoring Girls“ die Ausstellung „Fan.tastic Females“ im Sport&Olympia Museum angeschaut. Und natürlich haben sie auf dem Dach des Museums Fußball gespielt!

„Scoring Girls“ ist ein Projekt von HÁWAR.help. Infos gibt es hier: https://www.hawar.help/de

Copyright Fotos auf dem Dach: Sylvia Ruscher

„Fan.tastic Females“ in Köln – Die Ausstellung ist auf dem Weg zum nächsten Ort, an dem sie präsentiert wird. Hier noch ein paar Fotos zur Eröffnung bei uns in Köln am 8.3.:

Sie waren schon immer da – von Anfang an. Die Frauen in den Fußballstadien dieser Welt. Oftmals aber nicht offiziell, manchmal unerwünscht und nicht überall sichtbar.

fan.tastic females – football her.story ist eine multimediale Wanderausstellung, die den Fokus auf die Protagonistinnen weiblicher Fankultur im europäischen Fußball lenkt und diese zu Wort kommen lässt.

Mehr als 90 Frauen aus 21 Ländern berichten über ihre Leidenschaft, ihren Weg auf die Tribünen, ihre beeindruckendsten, lustigsten aber auch ihre weniger schönen Momente. Filmreife Interviews vermitteln inspirierende Fußball-Geschichten – von der 90-jährigen schottischen „Dauerkarten-Oma“ bis zur 18-jährigen spanischen Ultra.

fan.tastic females wurde 2021 von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur als „Europäisches Fußballprojekt des Jahres“ ausgezeichnet.

Wir haben die Ausstellung nach Köln geholt und zusammen mir der Bildungseinrichtung BiBeriS und dem Deutschen Sport & Olympia Museum präsentiert.

Erste psychosoziale Online-Beratung für Fußballfans: Sozialarbeiter_innen helfen bei Alltags- und Suchtproblemen auf www.fan-support.de

Sozialarbeiter_innen von zehn Fußball-Fanprojekten in Nordrhein-Westfalen beraten ab sofort auf www.fan-support.de bei Problemen auf der Arbeit, in der Schule, in der Familie sowie mit Substanzkonsum, Suchterkrankung oder Glücksspielsucht.
Die Initiatoren möchten jugendliche Fans und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt erreichen.

Das Portal ist eine Initiative des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in NRW e.V. (LAG NRW e.V.).

Köln / Aachen / Bochum, 4. März 2022 –
Die Expert_innen stehen den ratsuchenden Fußballfans anonym bei Alltags- und Suchtproblemen auf zwei Wegen bereit: Die Mail-Beratung ist jederzeit ohne Anmeldung möglich. Die Beratung per Chat findet nach Registrierung und vorheriger Terminbuchung auf dem Portal live statt. Zudem werden über das Portal Informationsveranstaltungen gestreamt: So findet am 22. März 2022 die Veranstaltung „Fußball – Ultras – Männlichkeit“ statt. Hintergrundinformationen zu Fankultur und Lebenswelt von Fußballfans gibt es unter dem Menüpunkt „Wissen“. Das Angebot wird fortlaufend erweitert. Die beratenden Sozialarbeiter_innen aus den Fanprojekten in Köln, Düsseldorf, Leverkusen, Aachen, Wuppertal, Gelsenkirchen (Schalke), Dortmund, Duisburg, Essen und Paderborn sind in motivierender Gesprächsführung sowie Onlineberatung geschult. Die Implementierung des Beratungsportals wird durch das Deutsche Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) wissenschaftlich begleitet.

Die Initiatoren möchten mit www.fan-support.de jugendliche Fans und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt erreichen und ihnen eine niedrigschwellige Unterstützung anbieten. „Obwohl der Konsum von Alkohol, Cannabis und anderen psychotropen Substanzen in der aktiven Fanszene verbreitet ist, existieren bisher keine auf die Lebenswelt der Fans angepassten Beratungsangebote der Suchthilfe – diese Leerstelle möchten wir mit unserem Angebot füllen und stellen damit eine Scharnierfunktion zwischen offener Jugendarbeit und Suchthilfe dar“, sagt Prof. Dr. Daniel Deimel. Der katho-Experte leitet das Projekt. Die Besonderheit liegt in der zeitgemäßen digitalen und anonymen Beratung über eine Online-Plattform: „Die Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie haben den Bedarf nach digitalisierter Beratung in den Fanprojekten noch einmal deutlich hervorgehoben“, so Deimel.

Patrick Arnold, Mitinitiator und Geschäftsführer der LAG Fanprojekte NRW, sieht das Portal als sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Angeboten in der aufsuchenden Sozialarbeit: „Wir erhoffen uns von www.fan-support.de, zukünftig noch mehr Menschen und auch neue Bezugsgruppen erreichen zu können.“ Die Digitalisierung wirke sich somit auch auf die niedrigschwellige Sozialarbeit aus.
Das Portal www.fan-support.de wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und resultiert aus dem Projekt „SubFAN – Beratung und Begleitung von substanzkonsumierenden Fußballfans“. Dieses Projekt, das die katho unter Leitung von Deimel durchführt, wird von November 2020 bis Oktober 2023 vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.