Die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. veranstaltet auch in diesem Jahr wieder die #FussballkulturtageNRW!

Zum 9. Mal finden in ganz NRW unter dem Motto: „Gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs“ zahlreiche Formate, darunter Lesungen, Filmvorführungen, Diskussionen, Kinderkino, Ausstellungen, Workshops und vieles mehr statt!

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Wir sind mit den untenstehenden Veranstaltungen am Start!


Polizei und Affekt bei Fußballspielen und Demonstrationen
ein Vortrag mit Dr.in Stephanie Schmidt 09.10. - 19Uhr Kölner Fanprojekt, Gereonswall 112 Ob bei Fußballspielen, Demonstrationen oder Verkehrskontrollen – die Polizei gilt als eine der bekanntesten und zugleich am wenigsten verstandenen Institutionen. Die Konfrontation mit der Polizei ist häufig konflikthaft und ihre Handlungen unverständlich. Damit sorgt sie auch immer wieder für Kritik. Der Vortrag will einen Blick in diese „Black Box“ Polizei ermöglichen und beschäftigt sich mit Facetten des polizeilichen Alltags. Er setzt sich mit polizeilichen Verhaltensprognosen und polizeilichen Ideen von gesellschaftlicher Ordnung, in ihrer Relevanz für polizeiliches Handeln im Umgang mit Fußballspielen und Demonstrationen, auseinander.

Fußball, Fankultur & Gesellschaft in Israel nach dem 7.Oktober

Vortrag und Diskussion mit Felix Tamsut

15.10. - 19Uhr
Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11


Der Terrorangriff am 7. Oktober wird für immer als der schlimmste Tag der Geschichte Israels in Erinnerung bleiben.
Alle Lebensbereiche sind zum Halt gekommen wegen des noch immer andauernden Krieges mit der Hamas in Gaza.
Das hat auch Einfluss auf den Fußball und seine Fankultur.
Der in Israel geborene Journalist Felix Tamsut erzählt von seinen Erfahrungen und Erinnerungen von diesem schrecklichen Tag und vom Umgang der aktiven Fanszenen damit.

Wir möchten den Vortrag nutzen, um Spenden für die Organisation ERAN (Emotional First Aid Services) in Israel zu sammeln. Israels größtem Sorgentelefon wurde die Subventionierung durch die eigene Regierung gestrichen, sodass sie unter der aktuellen Arbeitsbelastung auf jede Unterstützung angewiesen sind.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Melanchton-Akademie.

Fanprojekte NRW präsentieren die 9. Fußballkulturtage NRW

Bochum, Köln im September 2024:  Vom 4. bis zum 23. Oktober 2024 finden in Nordrhein-Westfalen die Fußballkulturtage NRW statt – ein nicht-kommerzielles Kulturfestival, das sich dem Thema Fußball in all seinen Facetten widmet. Organisiert von den Fanprojekten in NRW, bietet das Festival eine breite Palette an Veranstaltungen, die kostenlos und offen für alle Fans und Interessierten sind.

Ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen

Das Festival umfasst zahlreiche Formate, darunter Lesungen, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Kinderkino, Workshops und vieles mehr. Die Veranstaltungen richten sich an ein breites Publikum – von eingefleischten Fußballfans bis hin zu kulturell Interessierten und Familien. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es spezielle Angebote, sodass die ganze Familie die Möglichkeit hat, an diesem einzigartigen Event teilzunehmen.

Gesellschaftliche Positionierung und soziale Verantwortung

Die Fußballkulturtage NRW 2024 stehen unter dem Motto der gesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs. Als Massenphänomen hat der Fußball nicht nur eine sportliche, sondern auch eine soziale und politische Dimension. Die Fanprojekte in NRW, ein starker Netzwerkverbund bestehend aus 16 sozialpädagogischen Einrichtungen, setzen mit dem Programm bewusst Themenschwerpunkte, die in der medialen Berichterstattung rund um den Fußball oft unterrepräsentiert sind.

Im Rahmen der Veranstaltungen wird daher auch Raum für kritische Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Themen geschaffen, wie Rassismus, Kolonialismus, Kommerzialisierung, psychische Gesundheit und beispielsweise die Rolle von Frauen und Mädchen im Fußball. Dies unterstreicht die Überzeugung, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel – er ist auch eine Plattform für gesellschaftliche Veränderung.

Kölner Fanprojekt

Das Kölner Fanprojekt bietet während der Fußballkulturtage NRW zwei Veranstaltungen an. Am 09.10.24 findet ein Vortrag zum Thema „Polizei und Affekt bei Fußballspielen und Demonstrationen“ von Dr. Stephanie Schmidt im Kölner Fanprojekt statt. Eine Woche später am 15.10.24 richtet sich der Blick auf die Auswirkungen des Terrorangriffs Hamas auf Israel. Felix Tamsut referiert über „Fußball, Fankultur & Gesellschaft in Israel nach dem 7.Oktober“. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Melanchton-Akademie im Haus der evangelischen Kirche statt.

Ein starkes Netzwerk für eine starke Botschaft

Die Fanprojekte in NRW, die hinter diesem Festival stehen, möchten mit den Fußballkulturtagen NRW auch 2024 ein deutliches Zeichen setzen: Fußball und Kultur sind untrennbar miteinander verbunden, zudem trägt der Fußball eine Verantwortung, sich für gesellschaftliche Belange einzusetzen. Mit dieser Veranstaltungsreihe wird nicht nur die Kultur des Fußballs gefeiert, sondern auch eine Plattform geschaffen, auf der wichtige gesellschaftliche Debatten geführt werden können.

Kostenlos und offen für alle

Alle Veranstaltungen im Rahmen der Fußballkulturtage NRW 2024 sind kostenlos und für alle offen. Die Veranstaltungsorte verteilen sich über ganz Nordrhein-Westfalen, sodass Menschen aus der gesamten Region die Möglichkeit haben, teilzunehmen und gemeinsam die Vielfalt des Fußballs zu feiern.

Weitere Informationen zum Programm und den Veranstaltungsorten finden Sie auf den Webseiten der teilnehmenden Fanprojekte als auch über folgenden Link: http://www.fussballkulturtage-nrw.de/  

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,

Direkt vorab – eure Teilnahme ist kostenfrei und wir nehmen euch gerne zu den Angeboten ab dem FP im 9er mit. Meldet dazu die Mitfahrgelegenheit mit an, die Plätze sind begrenzt (first come, first serve ☝️). Wer selbst fährt, trifft uns einfach vor Ort. Augen auf 👀 – an manchen Angeboten kann nur mit Anmeldung teilgenommen werden. 😊

KLETTERWALD 🧗‍♂️ – Nur mit Anmeldung 📝
Klettern statt Kicken! Der Treffpunkt am Kletterwald Brühl ist um 16:15 Uhr, um 16:30 Uhr geht die Einweisung los. Abfahrt am FP ist um 15:30 Uhr.

WASSERSKI 🏄 – Nur mit Anmeldung 📝
Es geht wieder auf die Skier! Die Bahn in Langenfeld ist für 20 Uhr gebucht. Wir fahren mit dem 9er, Abfahrtszeit folgt noch.

SKETCHEN & STICKER BASTELN 🖌️
Es wird bunt! Egal, ob ihr Vorerfahrungen habt oder nicht, kommt gerne ab 15 Uhr bei uns im Fanprojekt vorbei. Wir werden unterstützt vom Künstler Nico, der auch gerne bei den Anfängen hilft oder mit euch eure Skills verbessert.

GRAFFITI🚧
Ihr wollt euren Sketch vom Vortag an die Wand bringen? Wir fahren zur Hall of Fame am Baui, damit ihr euch beim Malen testen und austoben könnt. Künstler Nico ist wieder mit am Start und unterstützt euch. Abfahrt am FP ist um 15 Uhr.

SUP 🌅
Weil wir vom Wasser nicht genug kriegen: Es geht mit den Stand Up Paddles (SUPs) an den Fühlinger See. Wir sind ab 17:30 Uhr da und fahren mit dem 9er hin, Abfahrtszeit am FP folgt noch.

BEACHVOLLEYBALL 🏐🌴 – Nur mit Anmeldung 📝
Sommer und Sand in Köln? Kommt mit uns mit zum Beachen in der Playa. Die Felder sind an beiden Tagen ab 18 Uhr reserviert, Abfahrt ist jeweils um 17:30 Uhr am FP.

Meldet euch bei Fragen per DM auf Instagram oder über unsere Mailadresse info@fanprojekt.jugz.de ✉️.
Wir freuen uns auf einen coolen Spätsommer mit euch! 🙌🥳☀️

Da auch Köln eine Host City der EM 2024 war haben wir zwischen den Fanzones am Heumarkt und am Dom unsere Fan Embassy bezogen.

Zusammen mit den Streetwork Köln öffneten wir die Anlaufstelle während Köln Autragungsort der Spiele war mit dem Ziel einen Ort zu bieten, an dem sich die verschiedenen Fans begegnen konnten.

An einigen Tagen haben wir mit der Drogenhilfe Köln kooperiert, die uns am Stand unterstützt hat.

Außerdem haben Georgische, britische und slowenischen Fans an den entsprechenden Spieltagen in Köln ihre Anlaufstelle an der Fan Embassy aufgebaut und die Fans ihre Nation in Empfang genommen.

Wir vom Fanprojekt haben ein Graffitiprojekt angeboten und standen für Fragen und Gespräche bereit.

Im Rahmen der EM gab es in der Stadt Köln verschiedene Fanzones, wie zb auch die Football-Experience am Tanzbrunnen. Auf dem dort aufgebauten Fußballfeld startete das Team „Fanprojekt and Friends“ und holte den Sieg beim Fantunier gegen Schottland und die Schweiz.

DISKRIMINERUNG BEOBACHTET ODER ERFAHREN –> HIER MELDEN!

Mehr als in anderen Sportarten werden im Fußball gesellschaftspolitische Dynamiken sichtbar. Die Ausdrucksformen sind vielfältig (Gewalt, Diskriminierung, Ethnisierung etc.). Gleichzeitig kann der Fußball diese sozialen Tendenzen und Phänomene mit seinen Strukturen beeinflussen und kreativ mitgestalten. Der Fußball in seiner Vielfalt ist damit als wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur zu begreifen. Eine Kategorisierung, statistische Verarbeitung und analytische Auswertung von diskriminierenden Vorfällen finden jedoch bislang trotz der regelmäßigen Erhebung von Daten im Bereich Gewalt (ZIS-Berichte) nicht statt.

Um dieser Aufgabe in Nordrhein-Westfalen gerecht zu werden, wurde das Pilotprojekt einer internetmediatisierten „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (kurz: MeDiF-NRW) eingerichtet. Es schafft für das bevölkerungsreichste Bundesland ein Forum, damit derartige Vorfälle erstmalig systematisch und nach transparenten Kriterien gesammelt, dokumentiert und ausgewertet werden. Finanziert wird das Projekt durch die Staatskanzlei NRW und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW.

MeDiF-NRW ist angesiedelt bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V.  Sämtliche Arbeitsschritte erfolgen in enger Abstimmung und Kooperation mit einem breit gefächerten Netzwerkverbund. Hierzu gehören Vereine (Profi- und Amateurbereich), Verbände (inkl. Fußballverbände auf Landesebene, Fußballkreise), Bünde im „Sportland NRW“, Schulen (z.B. Schule gegen Rechtsextremismus), universitäre Institutionen (z.B. Ruhr-Universität Bochum) sowie zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Feld Rechtsextremismusprävention, Demokratieförderung und Politische Bildung aktiv sind (z.B. Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW und Opferberatungen in NRW).

Ziel von MeDiF-NRW ist es:

  1. Diskriminierung sichtbar machen
  2. Betroffenen helfen
  3. Diskriminierung systematisch erfassen und auswerten
  4. Akteur*innen mit Angeboten und Handlungsempfehlungen Hilfestellung geben
MeDiF

Eine Podiumsdiskussion zum Coming-Out im Profifußball

12. Juni 2024 // 19:30 Uhr
Hörsaal 2, Deutsche Sporthochschule

Gemeinsam mit dem Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) wird GeStiK am 12.06.24 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Coming Out im Profifußball“ veranstalten (s. angefügten Flyer). Inhaltliche Anknüpfungspunkte sind zum einen der Film „Das letzte Tabu“ (derzeit nur bei amazon prime zu sehen), der die ausgrenzende Atmosphäre sowie die offenen Ablehnungen insbesonders von schwulen Männern im (Profi)Fußball beleuchtet. Zum anderen war für den 17.05.24 ein Gruppen-Coming Out, auch mit deutscher Beteiligung, geplant. Diese Aktion wurde von einer umfassenden Medienkampagne begleitet. Das große Coming-Out blieb jedoch aus. Nicht ein Spieler beteiligte sich bislang öffentlich an der Initiative. Wir werden mögliche Gründe erörtern, ebenso wie auf die vielen hämischen Kommentare dazu eingehen, die vor allem in den sozialen Netzwerken zu finden sind. Vor dem Hintergrund der Mitte Juni beginnenden Fußball-Europameisterschaft der Männer möchten wir also mit Expert*innen aus Sport, Wissenschaft und Verbänden die öffentlichen Reaktionen analysieren, die soziokulturelle und politische Bedeutung und Dimension des Profi-Sports diskutieren, aber auch über individuelle Bezüge sprechen und laden Euch/Sie herzlich dazu ein.

Die Podiumsteilnehmer*innen sind:

  • Marcus Urban, ehemaliger Profifußballer, beteiligt am Film „Das letzte Tabu“  und Initiator des geplanten „Gruppen-Coming-Outs
  • Dr. Birgit Braumüller, arbeitet und forscht an der DSHS Köln zu Homophobie im Sport
  • Christian Rudolphm, von der Kompetenz- und Anlaufstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Fußball, das ein gemeinsames Projekt des LSVD und DFB ist
  • Henni Hübel, Kölner Fanprojekt
  • Tobias Thomas, Manager der Fußballabteilung des ESV Olympia Köln und Projektleitung FU24BA7L
  • Dr. Dirk Schulz, Gender Studies in Köln, Wissenschaftskommunikation

Moderation: Lena Sieberg, Referentin im Bereich Diversity

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig!

Wie Fußball-Fankultur den sozialen Zusammenhalt fördert!

VORTRAG & PODIUMSDISKUSSION

📌29.04.2024 // 19:30
📍LOTTA

Fußball-Forschung trifft Fußball-Kneipe:

Sechseinhalb Wochen vor EM-Beginn startet die LOTTA ihr Begleitprogramm zum Turnier. Auch die Europawahl wirft ihre Schatten voraus. Deshalb laden Tobias Finger und Vincent Reinke vom FANZinE-Projekt der Uni Mainz ein um mit Euch und dem Kölner Fanprojekt über ihre Erkenntnisse zu den Potenzialen von Fußball-Fankultur für Europa zu diskutieren.

Europameisterschaft und Europapokal, internationale Auswärtsreisen, Top-Stars und -Ligen: Der Fußball eröffnet seinen Fans eine identitätsstiftende Lebenswelt für vielfältige Erfahrungen mit Europa. Angesichts zunehmender Politikverdrossenheit und der Erosion traditioneller sozialer Institutionen bietet Fankultur damit ein besonderes Massenphänomen für einen Kontinent in Krisenzeiten.

Erkenntnisse des FANZinE-Forschungsprojekts der Uni Mainz zeigen: Fußballfans identifizieren sich stärker mit Europa und der EU als Nicht-Fans. Länderübergreifende Freundschaften, Kontakte und Organisationen fördern sozialen Zusammenhalt und das europäische Selbstverständnis.
Doch positive Effekte von Fankultur für Europa sind nicht garantiert. Fans fordern ihre demokratische Einbindung in Entscheidungsprozesse, kritisieren zunehmenden Kommerz und Ungleichheiten im europäischen Fußball. Ohne gemeinsames Erleben auch kein Gemeinschaftsgefühl.
Wie müssen Fußball und Fankultur also gestaltet werden, um ihr verbindendes Potenzial für Europa zu entfalten?

Mit Blick auf diese und weitere Fragen präsentieren Tobias Finger und Vincent Reinke die Ergebnisse des FANZinE-Projekts. Anschließend diskutieren wir gemeinsam mit dem Kölner Fanprojekt und Euch.

Kommt am 29. April in die LOTTA und redet mit über den gesellschaftspolitischen Wert des europäischen Fußballs und seiner Fans.

Vom 19. bis 21. März ging es für uns nach Oberhausen zur Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte unter dem diesjährigen Motto „Financial Fairplay – Qualität in der sozialpädagogischen Fanarbeit nachhaltig sichern.“. Vor allem für die beiden neuen Kolleginnen ein guter Start in die Arbeit und eine Chance, um die Kolleg*innen der anderen Fanprojekte kennenzulernen und in den Austausch zu kommen.

Der erste Tag fing mit einem „Markt der Möglichkeiten“ an. Die Fanprojekte aus NRW haben dazu themenspezifisch ihre Angebote vorgestellt. So gab es zum Beispiel Impressionen aus den Bereichen offene Jugendarbeit, Begegnungsfahrt oder Gedenkstättenarbeit. Alle Beteiligten kamen in einen guten Austausch darüber, welche Projekte es an welchen Standorten gibt.

Auch die Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte NRW hat über ihre Arbeit informiert und dabei auch die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball, kurz MeDiF, vorgestellt.

Es gab ein buntes Bühnenprogramm mit verschiedenen Sprecher*innen (u.a. Bürgermeister der Stadt Oberhausen, Sprecher DFB/DFL, Präsident des SC Rot Weiß Oberhausen), musikalischen Pausen und einem Grußwort von Josefine Paul (Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen) Der Abschluss erfolgte mit einem Impulsvortrag von Michael Gabriel der Koordinierungsstelle sowie einer Podiumsdiskussion zum Tagungsthema.

Am nächsten Tag standen Workshops auf dem Programm. Teilgenommen wurde an den Workshops mit Themenschwerpunkt „sexualisiertes Verhalten im Fußball“ sowie „Verhaltenssicherheit am Spieltag. Grenzen und Möglichkeiten im Umgang mit polizeilichen Maßnahmen für FP-Mitarbeiter*innen“.

Im Workshop zum Thema Sexismus gab es vor allem die Möglichkeit verschiedene Formen von Sexismus korrekt zu benennen und einzuordnen und anhand von Fallbeispielen Handlungssicherheit zu erlangen sowie Situationen theoretisch zu besprechen. Außerdem gab es die Möglichkeit für einen guten fachlichen Austausch, der von allen Teilnehmenden aktiv gestaltet und genutzt wurde.

Im Workshop zur Verhaltenssicherheit am Spieltag wurde über verschiedene Situationen gesprochen, die im Spieltaggeschehen aufkommen können. Dabei wurde ein Planspiel durchgeführt und eine Beispielsituation dargestellt. Durch die Teilnahme von Kolleg*innen mit unterschiedlichen Berufserfahrungen, konnten anregende Diskussionen geführt werden. Natürlich kam auch das bislang weiterhin fehlende Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit zur Sprache.

Am Abend konnten wir bei dem Fußballquiz mit Ben Redelings noch unser Wissen testen, bevor der Tag ausklang.

Am letzten Tag fand die Jahreshauptversammlung der BAG e. V. statt, bevor wir uns wieder auf den Weg ins schöne Köln machten. Bis nächstes Jahr zur Jahrestagung im Süden!

Solidarität mit den Kolleg*innen in Karlsruhe!

Im Rechtsstreit zwischen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem dortigen Fanprojekt haben die betroffenen Kolleg*innen Strafbefehle wegen Strafvereitelung in Höhe von jeweils 120 Tagessätzen á 60 Euro erhalten. Dies erfolgte im Zuge von Aussageverweigerungen der Mitarbeitenden des Fanprojekts, welche sich auf ihre Schweigepflicht bezogen, um das Vertrauensverhältnis zu ihren Adressat*innen und somit ihre sozialarbeiterische Arbeitsgrundlage zu schützen. Die Folgen waren Ordnungsgelder, Androhung von Beugehaft und nun Strafen in einer völlig verheerenden Dimension. Sollten die Strafbefehle Rechtsgültigkeit erlangen, wären die Betroffenen vorbestraft und schließlich auch mit massiven Strafzahlungen konfrontiert. Neben den persönlichen Schicksalen sieht das Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit (BfZ) hier auch einen massiven Eingriff in die Profession und Berufspraxis der Sozialen Arbeit.

„Wir müssen hier von einer eklatanten Bedrohung der Sozialen Arbeit insgesamt sprechen“, erklärt Georg Grohmann, Sprecher des BfZ. „Die Bundesregierung muss endlich aufwachen und ihr Desinteresse an dieser Thematik beenden, soll Soziale Arbeit weiterhin für die Gesellschaft wirksam sein.“ Matthias Stein, ebenfalls Sprecher des BfZ, ergänzt: „Bereits die Bestrafung der Kolleg*innen ist indiskutabel, die Höhe der Strafe skandalös! Wir stehen hinter den Mitarbeiter*innen des Fanprojekts und sichern ihnen unsere Unterstützung zu.“

Die Ermittlungen der Karlsruher Staatsanwaltschaft aufgrund eines Pyrotechnik-Vorfalls im Oktober 2022 haben nun untragbare persönliche Auswirkungen für die Sozialarbeitenden im Fanprojekt. Die gelungene sozialarbeiterische Aufarbeitung der Folgen des Einsatzes von Pyro-Technik zwischen Geschädigten und Fanszene zeigt die Wirksamkeit der Tätigkeiten im Fanprojekt: Sie boten den geschützten Raum, um Aussprache, Verantwortungsübernahme und Entschuldigung möglich zu machen.

Der Zugriff auf diese sensiblen Informationen durch die Staatsanwaltschaft war für die Fanprojektler*innen keine Option, eine mögliche Schließung des Fanprojekts aufgrund von Vertrauensverlust eine realistische Folge. Die Alternative hieß, das besondere Vertrauensverhältnis -und damit die Arbeitsgrundlage für das Fanprojekt – zu schützen und zu schweigen, jedoch nun persönlich dafür die Konsequenzen tragen zu müssen.

Änderungen herbeiführen kann der Gesetzgeber. „Die ablehnende Haltung der Bundesregierung macht leider deutlich, dass die Notwendigkeit eines Zeugnisverweigerungsrechts für die Soziale Arbeit, die Dynamiken, welche Vorladungen und Ermittlungen auslösen sowie ihre dramatischen Auswirkungen für die Praxis auf politischer Ebene immer noch nicht verstanden wurden“, so Matthias Stein.

„Wir fordern das Justizministerium auf, sich endlich inhaltlich mit unserem Anliegen auseinanderzusetzen, anstatt immer wieder das überholte Verfassungsgerichtsurteil von 1972 zu bemühen“, ergänzt Georg Grohmann. Ein aktuell von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) vorgelegtes Rechtsgutachten liefert hierfür konkrete Vorschläge, wie die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts mit den zu schützenden Vertrauensverhältnissen der sozialarbeiterischen Praxis in Einklang gebracht werden können.

Abschließend betont Matthias Stein: „Wir können es uns überhaupt nicht erlauben, hier Ruhe zu geben, wir müssen uns und unsere Arbeit schützen.“ Das BfZ wird am kommenden Dienstag zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit (19.03.2024) eine Kundgebung vor dem Justizministerium in Berlin abhalten, um den Druck zu erhöhen und weiter Öffentlichkeit für die Problematik herzustellen. Sozialarbeiter*innen und Unterstützer*innen des Anliegens sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen.

Kontakt zu den Sprechern des BfZ:

Matthias Stein
ms@fanprojekt-jena.de
0173-3970701  

Georg Grohmann
grohmann@bag-streetwork.de
0157-71418265

Die Pressemitteilung können Sie auch hier herunterladen.

15.03.2024, BfZ